Seiten

Montag, 15. Februar 2010

Das war der endgültige Auslöser

September 2009 - es war heiß, ganz heiß, denn ich lag im Bett und betrachtete rat- und fast besinnungslos das Fieberthermometer, welches heute mit 39,5 den neuen Höhepunkt erreicht hatte. Geschlafen, so wie ich das eigentlich jede Nacht kann und genieße, hatte ich schon seit Tagen nicht mehr. Eine Art Leerlauf im Kopf, wie früher beim Super8-Film, wenn die Spule leer ist und der letzte Filmfetzen mit einem lauten flapgflapflap vor der Optik her huscht.

Mittwoch Mittag war wieder Arztbesuch angesagt, denn seit 5 Tagen schon war nicht klar, was das hohe Fieber und die extremen Entzündungswerte eigentlich auslöst. Und das war ja nicht die erste schwere Erkrankung, die mir dieser Job eingebracht hatte. Im April eine Entzündung in der rechten Schulter, im Vorjahr dasselbe in der Linken, und nie Zeit, das auszukurieren. Der Verdacht lag nahe, das sich da wieder was entzündliches im Schulterbereich entwickelt, oder daß es sich um Schweinegrippe handelt. Die war damals in aller Munde, in wahrsten Sinne des Wortes. Oder um Sonstwas Krankmachendes. Als Auslieferungsfahrer eines Subunternehmens, welches für einen großen deutschen Paketdienst tätig ist, kommt man mit den kränkesten Leuten in Kontakt, ohne es vermeiden zu können. Und die Schweinegrippediagnose dauert 3 Tage.

Der entscheidende Tipp kam beim Husten: Blut. Meine Hausärztin schickte mich sofort zum Lunge röntgen, und die Diagnose lautete Lungenentzündung. Wie kommt man denn an sowas als eigentlich ganz gesunder Mensch?

Ganz einfach: Draußen ist es kalt. Im unbeheizten Depot pfeift der Wind durch alle Knochen. Richtig durchgefroren geht es in den LKW. Tagsüber ist es immer noch kalt, aber die Sonne scheint. In der Kabine meines LKW sind etwa 35 - 40 Grad. Fenster auf und trotzdem schwitzen. Dann im schweißnassen T-Shirt  raus in den Wind, vielleicht noch auf Kunden warten, und wieder rein in die Hitze. Und das 60 - 70 Mal am Tag.

Na super, sagen die Pneumokokken das ist genau richtig. Na super, sagte ich, das ist genau falsch. Und zum zweiten Mal in meinem Leben wurde mir glasklar: So nicht.

Samstag, 13. Februar 2010

Es geht los

Wie werde ich Chef, und warum?

Die alten Hasen werden schon bei der Frage nur müde lächeln. Aber jeder Arbeitnehmer wird sie sich mal gestellt haben. Google liefert 12,8 Millionen Antworten auf diese Frage. Bei 24 Millionen Bundesbürgern, die “abhängig beschäftigt” sind, eine Menge Antworten. Suchanfragen bei google und Co nach Selbständig, Unternehmer und anderen relevanten Stichwörtern kommen etwa 500.000 pro Monat. Oder anders gesagt, im Schnitt ist jeder Arbeitnehmer nach 4 Jahren soweit, dass er/sie gerne Unternehmer werden möchte.

Wenn ich mein bisheriges Arbeitsleben Revue passieren lasse, der Durchschnitt passt in etwa. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich jahrelang gar nicht daran gedacht habe, seit einigen Jahren aber immer öfter.

Und jetzt ist es soweit. Aber der Weg ist steinig. Ich werde in nächster Zeit meine Erfahrungen und Erlebnisse hier schildern.